2018 Volkswagen Touareg Elegance TDI SCR 4Motion

2018 ANDREAS RIEDMANN & Drive-My

Massagefauteuils, Bildschirm an der Grenze zur Leinwand, und auf die Mittelkonsole kann man einen Popcorn-Kübel stellen. Es gibt Menschen, die haben es zu Hause nicht so schön.


Neulich im Autokino


2018 VW Touareg

 

2018 VW Touareg


Dass der Touareg natürlich auch ein Auto ist, und nicht nur eine Reisegesellschaft von Assistenten, und sogar in erster Linie ein Auto ist oder zumindest sein kann, durften wir erfahren, als wir durchs Höllental fuhren und weiter über die Kalte Kuchl Richtung Kleinzell. Inspirierende Kurven, kein Verkehr. Aus einer Laune heraus beschlossen wir, es eilig zu haben. Und es geschah, dass das wohlgenährte SUV namens Touareg von Kurve zu Kurve leichter wurde, muskulöser und bewegungshungriger. Und natürlich schneller und schneller.

Wir gerieten in einen Flow hinein, und das Auto flowte fleißig mit. Dabei hatte es nicht einmal Allradlenkung und Luftfahrwerk, beides ab jetzt erst zu haben als Option. Gut, dann geht so was eh mit jedem Auto, wenn es sogar mit einem Zweitonnen-SUV funktioniert, möchte man sagen. Mag sein. Vielleicht aber auch nicht. Offenbar steht der Touareg gut auf den Beiden, sein Fahrwerk ist durchtrainiert und hat keine Probleme mit robuster Gangart.


SHORTCUT

Was wir mögen
Den großen Bildschirm, die Munterkeit beim Fahren trotz Größe und Gewicht.
Was uns fehlt
Den haben sie nicht gebaut, um signifikante Wünsche offen zu lassen.
Was uns überrascht
Das er hinten keine Massagesitze hat. Perfekt, wenn …
… man Mercedes, Audi und BMW schon hinter sich hat.
Die Konkurrenz
Audi Q7, Mercedes GLE, BMW X5, und X6, Range Rover Velar und Sport, Volvo XC90 etc.


Mit einer anderen Art Robustheit hinge gen schon. Den Neuen gibt es überhaupt nicht mehr mit Geländeuntersetzung. Früher war sie ein Aufpreisextra – das kaum wer bestellt hat. Wozu auch? Dieses Auto ist ein Stadt- und Landstraßengewächs mit bester Autobahnneigung, und dass der Fotograf es offenbar auf eine Alm trieb, ist nur damit zu erklären, dass kein Redakteur dabei war. Was da alles passieren kann: Grasflecken, Schlammspritzer, Gelsen, und das Wasser im Gebirgsbach ist viel zu kalt. Der VW Touareg ist ein vornehmes Auto.

Man muss schon suchen, um Restbestände jener Verwurzelung in der Marke Volkswagen zu finden, wie sie dem Namen nach eigentlich sein sollte: beim Handschuhfach etwa, oder bei den Fächern in den Türen – da gibt’s noch einfachen Kunststoff. Aber sonst passt alles zu den aufgerufenen Preisen, die mit ein paar Extras gleich ins Sechsstellige hineinwachsen und damit ins Luxussegment. In der Neuaufstellung des Konzerns zählt VW zu den Volumensmarken. Nicht nur der Touareg, aber der vor allem, rebelliert offen gegen diese Einteilung. Alleine: Praktisch alle relevanten Sicherheitsassistenten sind serienmäßig.


2018 VW Touareg interior

 

Die Landschaft vor den Fenstern ist schön, das Bild auf dem großen Bildschirm aber oft auch nicht weniger eindrucksvoll. Leder ist serienmäßig, das helle im Test- auto aber nicht.


Schon im ersten Ausstattungsniveau über der Basisversion sind Ledersitze ohne Aufpreis dabei. Das elaborierte Navigationssystem Discover Pro sucht man in der Aufpreisliste vergeblich, alle Touaregs haben eines. Extravaganzen wie Massagesitze oder Sitzbelüftung sind natürlich auch extra zu bezahlen, und auch das ganz spezielle Superding des Autos, das Innovision Cockpit mit digitalen Anzeigen und dem zentralen Bildschirm mit gewaltiger Diagonale von 38 Zentimetern, kostet was, nämlich 3.614 Euro. Das muss aber sein. In gewisser Weise ist der Riesenscreen die Seele des Autos: Die Icons zum Antippen sind in ihrer Größe eine Einladung für die Generation 60 plus, eine andere leistet sich dieses Auto eh nicht.

Alleine die Bildschirmgröße macht die an sich schon nicht hakelige Bedienung des ganzen Infotainment-Klimbims inklusive Klimasteuerung zur relativ einfachen Sache. Der Motor unseres Testwagens, ein 286-PS-Diesel, wurde verschiedentlich als nicht stark genug beschrieben. Wir würden eher sagen, wenn er diesen Brocken Auto in knapp über sechs Sekunden aus dem Stand auf 100 bringt, kann er so schwach nicht sein. Und er ist, einmal im Lauf, so leise, wie es sich für eine Luxuslimousine gehört. Selbst wenn man sie SUV nennt.


DATEN VW Touareg

Elegance TDI SCR 4Motion
Preis € 77.590,– (NoVA 17 %)
Basispreis € 66.690,– (231 PS)
Steuer jährlich € 1.558,44
Motor, Antrieb V6-Turbodiesel, 2967 ccm, 8-Gang-Automatik,
Allradantrieb.
Leistung/Drehmoment 210 kW (286 PS), 600 Nm/2250–3250/min.
Fahrleistungen 0–100 km/h 6,1 sec,
Spitze 235 km/h, Normverbrauch/
CO2 6,6 l/100 km/173 g/km. Testverbrauch 8,7 l/100 km.
Dimensionen 5 Sitze, L/B/H 4878/
1984/1717 mm, Radstand 2904
mm, Tank 90 l, Kofferraum 810–1800
l. Reifen 235/65 R 18.
Gewichte Leergewicht 2070 kg,
Zuladung 780 kg, Anhängelast
750/3500 kg.
Sicherheit Euro NCAP kein Test.
Ausstattung Lederpaket „Vienna“,
Kreuzungsassist, Spurwechselassist,
Spurhalteassist, Stauassist, automat.
Distanzregelung, automat. Sperrdiff.,
Einparkhilfe v./h., LED-Scheinwerfer,
Navigation, Regensensor,
Rücksitzbank 160 mm verschiebbar,
Vordersitze beheizbar etc.
Extras Anhängevorrichtung inkl.
Trailer Assist € 1.615,–, beheizbare
Frontscheibe € 582,–, LED-Matrix-
Scheinwerfer € 2.051,–, Headup-
Display € 1.558,–, Lack Metallic/
Pearl € 1.189,–, Luftfahrwerk mit

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