Druckvoll beschleunigt der schwere suv aus der kurve heraus, die vorderräder drehen durch, aus dem antrieb ertönt ein hoch- frequentes singen: es geht äusserst zügig voran im eqc, dem kommenden hoffnungsträger der elektromarke mercedes-eq, der 2019 auf den markt kommen wird. In der nähe von almeria, weit im süden spaniens, nahm projektleiter martin hermsen abstimmungsfahrten vor. Arrive erzählt die story.
Der Standard-Sprint von 0 auf 100 soll zehn mal in Folge gelingen
In der brütenden Hitze in einer Wüstengegend unweit des südspanischen Almeria wird der neue elektro-mercedes-SuV für den Alltag in der normalen Welt itgemacht.
Und um die Hitzeerprobung geht es dann natürlich auch. Denn die Temperaturen erreichen tagsüber nahezu tropische Bereiche. Und wenn den Baterien etwas zusetzt, dann ist es große Hitze oder Kälte. Hermsen sieht es mitlerweile entspannt. Die Performance entspräche den Erwartungen, es gebe im Fahrbetrieb praktisch keine Einschränkungen. Langes Parken in der Sonne stelle ohnehin kein Problem dar – schließlich sind die Akkus an der Unterseite des Fahrzeugs montiert. Noch zieren den Mercedes-Benz EQC nicht nur Tarnfolien, sondern auch dreidimensionale Verkleidungen.
Sie können jedoch nicht ver bergen, wie nahe sich das neue Modell am Mercedes-Benz GLC beindet. Tatsächlich teilen sich beide nicht nur die gleiche Platform, sondern auch zahlreiche Komponenten. Doch der EQC verügt über eine eigenständige Kühlermaske und speziisch gestaltete Scheinwerfer, die Schulter ist im Gegensatz zum GLC sant abgerundet, der hintere Überhang um zehn Zentimeter gewachsen.
2019 Mercedes Benz EQC
Das leicht coupéhat abfallende Dach wird beim Prototypen durch ein Bullauge kaschiert, und am Heckabschluss setzt ein schlankes, horizontales Leuchtenband futuristische Akzente. Durchaus vertraut wirkt das Interieur: Armaturenträger und Mitelkonsole kommen vom GLC, gleiches gilt ür die Sitzmöbel.
Doch die Instrumentierung ist viel moderner ausgeührt: Hier setzt Mercedes-EQ auf Elemente aus der neuen A-Klasse, und die „Kobra“ auf der Mitelkonsole weicht dem Touchpad neuester Generation. Lutausströmer und Ziernähte sind in Roségold ausgeührt, und die oberseite von Armaturentafel und Türverkleidungen schimmert metallisch.
Der glc lässt freudig grüssen
Der konventionelle Wählhebel ür den Antrieb kommt wiederum aus dem Baukasten: Hermsen legt die Fahrstufe D ein und gibt Strom. 408 PS (300 kW) leistet der Antrieb, jeweils 204 PS (150 kW) erzeugen die Motoren an Vorder- und Hinterachse, es gibt nur eine Fahrstufe. Die reicht ür den Spurt von null auf 100 km/h in hervorragenden ünf Sekunden – und eine super Höchstgeschwindigkeit, die sich im Bereich von 180 bis 200 km/h bewegt.
Das ist in Anbetracht der Motorleistung nicht viel, aber Daimler hat den Anspruch, dass die Spitze auch über einen längeren Zeitraum gehalten werden kann. Der Standard-Sprint auf 100 km/h soll zehnmal in Folge gelingen. Ein Tesla schat das nicht. Mit seinem tiefen Schwerpunkt liegt der EQC gut auf der Straße. Das Einlenkverhalten wird jedoch durch das hohe Fahrzeuggewicht etwas beeinträchtigt: Eher 2,5 als 2,0 Tonnen dürte dieser SUV auf die Waage bringen.
Martin Hermsen und sein team nehmen den eQC in der unwirtlichen Wüste nach allen Belangen der testfahrer-Kunst auseinander.
Daür rollt er komfortabel ab, die Federung pariert auch schlechte Wegstrecken gekonnt. Weit ins Gelände sollte man sich trotzdem nicht vorwagen: Die Bodenfreiheit liegt wegen der voluminösen Akkus lediglich auf dem Niveau eines T-Modells der E-Klasse. Im September wird der EQC enthüllt, nächstes Jahr rollt er zu den Händlern – zu Preisen, die sich um die 80 000 Euro bewegen dürten.
Damit liegt er bei dem kommenden Audi e-Tron und dem Jaguar I-Pace – sowie mit der Einstiegsvariante der Großraumlimousine Tesla Model X und den Spitzenversionen des Tesla Model 3 (sofern das Fahrzeug irgendwann in Deutschland auf den Markt kommt). Übrigens wird es dann auch möglich sein, die unterschiedlichen Antriebskonzepte perfekt zu vergleichen: Mercedes-Benz bringt nämlich auch einen GLC-Hybrid mit Wasserstof-Brennstofzelle auf den Markt. Und schon heute gibt es den GLC mit klassischem oto- oder Dieselantrieb sowie als Plug-in-Hybrid mit otomotor. Kein Zweifel: Daimler ist ür jedes Szenario gewappnet.
2019 Mercedes Benz EQC
