2019 Volvo V60

Vorhut Für Den Doppelhybrid Die zweite Generation des Kombis baut auf der Plattform des V90 auf, ist aber 17,5 Zentimeter kürzer, hat eine steilere Heckscheibe und ein nach hinten abfallendes Dach.


Genau 96 Millimeter mehr Radstand und eine modifizierte Raumaufteilung sorgen dafür, dass knapp 100 Liter Kofferraum mehr als beim Vorgänger zur Verfügung stehen, also 529 Liter. Durch Umklappen der Rücksitzlehnen ist das Gepäckabteil auf 1.441 Liter erweiterbar. Die lang gezogene Fronthaube, der kurze vordere Überhang und eine nach hinten verschobenen Kabine lässt Erinnerungen an den legendären P 1800 ES „Schneewittchensarg“ aufkommen. Um aber als dessen Nachfolger zu gelten, hat der V60 zwei Türen zu viel, und es fehlt ihm die gläserne Heckklappe.


FUNKTIONALITÄT & MOTORISIERUNGEN

Die hatte zwar das Modell C30, ohne aber die Eleganz des Klassikers zu besitzen. Funktionalität, Fahrspaß, Familie sind drei wichtige Bereiche, in denen der V60 künftig punkten will. Fortschritt könnte ebenso dazu gehören, denn als erste Baureihe auf Basis der skalierbaren Produktplattform wird der Kombi mit zwei Hybrid-Varianten auf den Markt kommen. Bis es so weit ist – etwa zum Ende dieses Jahres – werden ein Benziner und zwei Diesel den Marktstart bewerkstelligen. Der aufgeladene Vierzylinder des direkt einspritzenden Benziners leistet 310 PS, die per SCR-Kat gereinigten Diesel 150 PS und 190 PS. Obwohl die schwedische Marke von Berichten über manipulierte Dieselaggregate unbehelligt blieb, konnte sie sich der Sogwirkung des Skandalstrudels nicht entziehen. Die anhaltende Unsicherheit bei Kunden, ob und wie sie von etwaigen Fahrver- boten betroffen sein könnten, ließ auch bei Volvo den Zuspruch für Diesel-Neuwagen schwinden. Aus ehemals fast 90 Prozent Dieselanteil durch alle Baureihen sind inzwischen etwa 70 Prozent geworden, mit einem Wert um zwei Drittel wird für die Jahresendabrechnung kalkuliert. Da kommen wahrscheinlich die Hybride gerade recht, die als Plug-in-Versionen 340 PS und 390 PS Leistung haben werden. Das Cockpit des V60 ist dem des XC60 sehr ähnlich.

ANSPRUCH & SICHERHEITSFEATURES

Aufgeräumt, übersichtlich und edel untermauert der Wagen durch hochwertige Anmutung im Inneren seinen Premiumanspruch. Die sportlich geschnittenen Sitze mit integrierten Kopfstützen geben guten Seitenhalt. Da Insassensicherheit zu den Kernwerten der Marke zählt, wurde das City-Safety-Notbremssystem um eine neue Funktion ergänzt. Schon bisher leistete es eine Fahrzeug-, Motorrad-, Fußgänger-, Fahrradfahrer- und Wildtier-Erkennung. Nun werden außerdem Fahrzeuge erfasst, die einem auf der eigenen Fahrspur entgegenkommen und bei drohenden Kollisionen mittels automatischer Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit die Schwere des möglichen Aufpralls verringert. Außerdem integriert: ein Lenkimpuls, der den Fahrer beim Ausweichen eines Hindernisses und anschließenden Stabilisieren des Fahrzeugs unterstützt. Unfälle beim Linksabbiegen verhindert darüber hinaus wirkungsvoll der Kreuzungs- Bremsassistent.

PREISE & ANTRIEBE

Wer das ganze Paket möglicher Assistenten und Sicherheitssysteme schnürt, dazu noch eine Handvoll Komfortfeatures ordert, kann freilich den Preis seines V60 ohne viel Mühe verdoppeln. Premium ist eben nicht zum Nulltarif zu haben. Für das Modell T6 mit Allradantrieb und Benzinmotor beginnt die Preisliste bei 55.500 Euro, die Acht-Gang-Automatik ist inbegriffen. Die von Hand geschalteten Diesel beginnen bei 42.185 Euro – D3, 150 PS – beziehungsweise 43.963 Euro – D4, 190 PS.

Ab Werk werden Merkmale wie eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Sitze mit elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstütze und elektrischer Höheneinstellung für Fahrer- und Beifahrersitz, Licht- und Regen- sensor, Einparkhilfe hinten, Berganfahrassistent sowie eine elektrische Parkbremse mitgeliefert. Serienmäßig an Bord ist darüber hinaus das automatische Notruf-System „Volvo on Call“. Außen sorgen LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, verchromte Auspuffendrohre, Dachreling in Schwarz und 17-Zoll-Leichtmetallräder für optische Reize. Die lassen sich noch erhöhen, stattet man den V60 mit den 20-Zoll-Felgen aus.

DURCHZUG & DREHMOMENTE

Sowohl der stärkere Diesel, als auch der T6-Benziner bringen ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern an die Kurbelwelle. Beiden Antrieben ist eine entspannte Gangart mit vorbildlichem Geräuschkomfort zu eigen. Dass der Selbstzünder trotz geringerer Leistung einen etwas temperamentvolleren Antritt hinlegt, liegt daran, dass die volle Durchzugskraft schon bei 1.750 Umdrehungen mobilisiert wird. Dem Benziner dagegen ist anzumerken, dass der Turbo erst auf einen angemessenen Abgasdurchfluss warten muss, bis der Schub herzhaft einsetzt. Er benötigt 2.200 Umdrehungen, um auf das Maximal- Drehmoment zu kommen.

Für die komfortorientierte Fahrwerkabstimmung sorgen vorne eine Doppelquerlenker-Aufhängung, hinten eine Integral-Achse mit innovativer, Platz und Gewicht sparender Querblattfeder aus Verbundwerkstoff. Auf Wunsch ist auch ein adaptives Fahrwerk mit aktiver Dämpferregelung zu bekommen.

Der Fahrer kann mit der optionalen „Drive- Mode“-Funktion die Fahreigenschaften auf einen Verbrauchs- oder Performance-orientierten Auftritt anpassen. Auch ein Sportfahrwerk mit straffer abgestimmten Federn und Dämpfern sowie einer Karosserie-Tieferlegung um 15 Millimeter ist gegen Aufpreis verfügbar. Die Lenkung ist direkt und feinfühlig, das Handling ausgewogen und frei von Überraschungen. Eine teilautonome Fahrweise bietet die Funktion „Pilot-Assist“.

Der nach neuem WLTP-Zyklus ermittelte Verbrauchswert liegt für den V60 mit T6-Motor bei acht bis neun Litern je 100 Kilometer. Die ersten Testfahrten lassen auf einen Praxiswert jenseits von zehn Litern schließen. Zwischen 5,1 und 6,7 Liter lauten die Herstellerangaben für die Diesel-Modelle. Auch hier ist ein Zuschlag von einem bis 1,2 Liter zu erwarten, vorausgesetzt man belässt es bei gelegentlichen Versuchen, die Sprintfähigkeiten in vollem Umfang auszukosten.

Die Plug-in-Hybrid- Versionen des V60 werden voraussichtlich Ende des Jahres kommen.

Links oben: Unter der Heckklappe stehen mit 529 Litern fast 100 Liter mehr Ladevolumen zur Verfügung als im Vorgänger. Rechts: Hochwertiges Interieur und übersichtliche Funktionalität im Cockpit.

HISTORIE DER VOLVO KOMBIMODELLE

Zwischen 1949 und 1953 diente der Volvo PV445 als Basis für Kleinlaster, Kastenwagen, Kombis und einige wenige besonders

schöne Coupé-Cabrios. Sie wurden aber nicht von Volvo gebaut, sondern von unabhängigen Karosseriebauern

VOLVO DUETT

1953 wurde der berühmte Duett in der Variante DH eingeführt, der auf dem Volvo PV445 basierte. Er wurde zur Legende und stand den exklusiven, bequemen, sicheren und leistungsstarken Volvo Kombis von heute Pate.

VOLVO AMAZON

Der Volvo Amazon (P220) hatte sein Debut auf der Stockholmer Motor Show 1962. Mit dieser Erweiterung der Modellpalette gelang es, das Programm für die Baureihe weiter auszubauen als je zuvor. Die Produktion des Volvo P220 lief parallel zu der des Volvo P210. Der Volvo P220 machte einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Familienkombi – weg vom Nutzfahrzeug.

VOLVO 145

1967 stellte Volvo mit dem Volvo 145 eine dritte Variante vor, sodass daraus eine ganze Modellreihe wurde: die Volvo 140 Reihe. Der Volvo 145 war ein fünftüriger Kombi mit nahezu vertikaler Heckklappe. Sein Gepäckraum hatte ein Volumen von mehr als2 m³ und eine komplett ebene Ladefläche. Der Volvo 145 erfreute sich schnell großer Beliebtheit.

VOLVO 240/260

Im August 1974 stellte Volvo eine neue Fahrzeuggeneration vor, die Volvo 240er- und die Volvo 260er Reihe. Seine Sicherheitsmitgift wurde von den US-amerikanischen Behörden als Standard für künftige Entwicklungen festgesetzt. Die Turbolader-Version war weltweit einer der schnellsten Kombis überhaupt.

VOLVO 740

Die Kombiversion des Volvo 740 wurde 1985 lanciert. Der 740 Kombi verdankte seinen großen Erfolg in erster Linie den typischen Volvo-Eigenschaften Zuverlässigkeit und Sicherheit.

Er setzte neue Standards beim Komfort. Seine Innenraum- und Ladekapazität machten ihn zu einem der begehrtesten Autos seiner Klasse. Der Volvo 740 wurde von einer Reihe verschiedener Motoren angetrieben, meist von Reihen-Vierzylindern mit oder ohne Turbolader. Es existierten aber auch 6-Zylinder-Dieselvarianten.

VOLVO 940/960

Die Volvo 940/960er Reihe wurde 1990 vorgestellt. Der Volvo 940 wurde durch einen 4-Zylinder-Benzinmotor oder einen 6-Zylinder- Turbodiesel angetrieben. Der Volvo 940 Kombi erreichte fast aus dem Stand den gleichen legendären Ruf wie sein Vorgänger Volvo 245/240 Kombi, nicht zuletzt als letztes Volvo Modell mit Heckantrieb. Der Volvo 940 Kombi steht in einer Traditionslinie mit klassischen Volvo Kombis wie dem Volvo Duett, dem Volvo P220 „Amazon“ Kombi, dem Volvo 145, dem Volvo 245/240 Kombi und dem Volvo 740 Kombi.

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