Die Faszination, im Bulli alltagstauglich und immer urlaubsbereit unterwegs zu sein, ist größer denn je. Auch in seiner neuesten Generation ist der California T6 der Inbegriff an Perfektion für den modernen Nomaden.
2019 VW T6 California Ocean Blue
Was mit einem T1 als günstige Reisealternative zum teuren Hotel begann, ist heutzutage ein Hauch Luxus für unterwegs. Der T6 California Ocean Blue beginnt als Allradversion mit 4Motion bei stolzen 71 417 Euro (Basismodell California Beach ab 51 759 Euro). Will man den dicken 204-PS TDI in Verbindung mit der 7-GangDSG-Automatik, legt man wie in unserem Fall noch einmal 7000 Euro obendrauf. Dann kommt man in den Genuss einer nahezu reisefertigen Vollausstattung im aktuellen Allrad-T6. Zweifarbige Sonderlackierung und schicke 17-ZollAlus inklusive.
Das Aufstelldach funktioniert hier schon serienmäßig elektrohydraulisch und der Innenraum ist mit grauem Moonrock-Look veredelt. Wer es noch nicht weiß, dem sei gesagt, dass die Innenausbauten jetzt bei VW in Eigenregie hergestellt werden und nicht mehr vom Camping-Spezialisten Westfalia kommen. Dies sei auch nur erwähnt, weil es auf dem ersten und zweiten Blick keinen wirklichen Unterschied macht. Das Ausbauprinzip ist das gleiche geblieben.
FUNKTIONELLE QUALITÄT
Der T6-Fahrer thront über den Dingen. Das erhabene Sitzgefühl, gepaart mit der hochwertigen Bestuhlung, macht den Arbeitsplatz eines California-Beach-Piloten zu einem wahnsinnig beliebten Ort. Von hier aus hat man alles fest im Blick und unter Kontrolle. Auch die Zusatzfunktionen für Batterie, Heizung/Lüftung und das Campingzubehör wie Kühlschrank und Dach. Hochwertige Materialien und die gute Verarbeitungsqualität unterstützen das Wohlfühlklima im Bus zudem ungemein.
Da fühlt man sich in der Fremde wie zu Haus. Der T6 ist das ideale Reisemobil. Im Alltag als Viersitzer für die täglichen Besorgungen ebenso gut wie für die Familien-Urlaubsfahrt. Schränke und die Küchenzeile mit dem Zweiflammkocher wirken genauso hochwertig wie das restliche Interieur. Die Auszüge sind leichtgängig und wackelfrei, die Stauräume hinter der Küchenzeile fahrerseitig angeschlagen.
Die untere Sitzbank wird in ein paar Handgriffen wie eh und je zum geräumigen Bett. Per Knopfdruck fährt das Dach seidenweich aus und gibt dem zweiten gemütlichen Schlafzimmer Raum. Hier herrscht gute Belüftungsmöglichkeit und es gibt Leselicht für regnerische Abende. Will man auch außen ein wenig vor den Elementen geschützt sein, kann man die Seitenmarkise für 660 Euro dazubuchen. Will man sich unterwegs nicht verfahren, fallen für das in unserem Tester verbaute Navigationssystem „Discover Media Plus“ noch einmal 1927 Euro an Zusatzkosten an.
Übersicht: Der California-Fahrer herrscht über den Innenraum und sein äußeres Umfeld wie kaum ein anderer.
ROADTRIPPING
Die 204 PS im Zusammenspiel mit DSG bewegen den California Ocean durchaus behende – auch im Reisetrimm. Drehmoment ist mit 450 Nm immer vorhanden. Die optionale geschwindigkeitsabhängige Servotronic (470 Euro) macht das Rangieren z.B. auf engen Camping-Stellplätzen und in der Stadt zu einem Kinderspiel und ist ein empfehlenswertes Upgrade.
Genau wie die optional verstärkte Feder-Dämpfer-Kombi, wenn man oft mit erhöhter Zuladung unterwegs ist. Sie sorgt für das gefühlte Plus an Fahrwerkstabilität, besonders in engen und schnellen Kurven. Ansonsten fährt sich der California, wie auch seine anderen T6-Brüder, so behende und einfach wie ein Golf. Die Übersicht ist herausragend und das kleine Wohnmobil glänzt mit einer angenehmen Agilität, auf der Landstraße wie auch auf der Autobahn.
Motor und Getriebe harmonieren perfekt wie eh und jeh. Der Innenraum ist trotz des Aufstelldaches einwandfrei isoliert und es gibt keine nervige Geräuschentwicklung, die den Langstrecken-Trip trüben könnte. In Sachen Verbrauch wird man an der Tankstelle positiv überrascht. Im Mix kann man bei normaler Fahrweise deutlich unter der 8-Liter-Marke bleiben. Das macht bei einem Tankvolumen von 70 Litern eine Distanz von fast 900 km zwischen den Befüllungen.
ABENTEURER-GENE
Der T6 4Motion hat sich in unserem Test als überaus geländegängig erwiesen und somit hat er in dieser Disziplin deutlich die Nase gegenüber der Konkurrenz aus Stuttgart und Frankreich vorn. Mit ein wenig Schutz und der mechanischen Hinterachssperre (952 Euro) kommt man im California durchaus ein ganzes Stück weiter abseits befestigter Wege.
Fahrwerk und Bodenfreiheit sei Dank. Somit ist er das richtige Fahrzeug für Wochenend-Ausflüge und mit ein paar optional erhältlichen Verbesserungen ein zwar ziemlich teures, aber rundum praktisches kleines Expeditionsmobil.
