Opel baut das MOTORENANGEBOT seiner SUV-Modelle im Zuge der Umstellung auf die Abgasnorm Euro 6d-Temp um. So zieht beispielsweise ein kleiner Turbodiesel ein, und der bekannte Turbobenziner reinigt seine Abgase nun mittels Partikelfilter. Fahrbericht. Fotos Thorsten Weigl
2019 Opel Grandland X 1.5 Diesel
Motoren, die bereits die Maßgaben der ab 2019 geltenden Euro6d-Temp-Norm erfüllen, sind derzeit bei Kunden heiß begehrt, bei vielen Herstellern aber kaum zu bekommen. Der nötige Aufwand für die Zertifizierung wurde offenbar unterschätzt. Vergleichsweise gut aufgestellt ist man bei Opel: Zahlreiche Modelle der Rüsselsheimer sind bereits entsprechend zugelassen (siehe rechts), darunter auch die SUV- Familie.
Mittel zum Zweck: neue Motoren und ein Ottopartikelfilter. So löst im Grandland X beispielsweise ein von Mutter PSA zugelieferter 1,5-Liter-Turbodiesel (ab 27 720 Euro) mit 130 PS und SCR-Kat den bislang eingesetzten 1.6 Diesel (120 PS und 300 Nm) ab. Der Vierzylinder passt wie erwartet gut zum 1,4 Tonnen schweren SUV.
Grandland X: neuer Diesel, neue Automatik
Kaum zu hören, sorgt er dennoch für ordentlichen Schub, auch bei Geschwindigkeiten über 140 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit legt um 6 km/h zu, der nach dem WLTP-Messverfahren ermittelte Verbrauch liegt bei 4,1 l/100 km/h. Zudem erfreut das Sechsgang-Schaltgetriebe mit kurzen Wegen und einer harmonischen Abstimmung. Gegen Zuzahlung von 2300 Euro ist der kultivierte Diesel auch mit einer Achtgangautomatik verfügbar.
Der bislang eingesetzte Sechsgang- automat entfällt. Unverändert zu haben ist der kräftige Zweiliter-Diesel mit 177 PS plus Achtgangautomatik. Dank seiner 400 Nm Drehmoment tritt der Opel entsprechend kraftvoll an, will mit 37 720 Euro aber auch bezahlt sein. Noch im Juli dürfte sich zudem ein starker Turbobenziner dazugesellen. Der 1,6 Liter große Vierzylinder mit 180 PS soll Kunden locken, denen der unverändert verfügbare 1.2 Turbo (130 PS) zu schwach ist.
Unterschätzen sollte man den von PSA entwickelten Dreizylinder, der nun 300 Euro teurer kommt, allerdings nicht. Angenehm vibrationsarm und kräftig im Antritt, sorgt der Direkteinspritzer für bessere Fahrleistungen als der kleine Diesel. Eine Achtgangautomatik ist ebenfalls zu haben. Lobenswert: Beide Aggregate säubern ihre Abgase nun mittels eines motornah eingebauten Ottopartikelfilters.
INNEN ist weder vom neuen Diesel noch vom tatkräftigen 1.4 Turbo viel zu hören
Crossland X: nur noch ein Diesel im Angebot
Ähnlich fällt auch die Umstellung beim Crossland X aus. Der 1.2 DI, der unverändert mit 110 (ab 21 070 Euro) oder 130 PS (ab 21 470 Euro) angeboten wird, erhält ebenfalls einen Partikelfilter. Insbesondere in der 130-PS- Variante ist man so sehr flott unterwegs.
Das angedockte Sechsganggetriebe sollte aber präziser rasten. Dieselseitig ersetzt der erwähnte 1.5er mit SCRKat den bislang verfügbaren 1.6 Diesel (99 und 120 PS), belässt es aber bei 102 PS und 250 Nm.
Beim Mokka X bleibt vieles wie gehabt
Dem beliebten Mokka X, der noch nicht auf den neuen PSA-Plattformen aufbaut, bleibt der 1.6 Diesel indes ebenso erhalten wie der bekannte Turbobenziner mit 1,4 Litern Hubraum, der nun mit 120 und 140 PS zu haben ist. Der Saugbenziner mit 115 PS musste weichen; entsprechend erhöht sich der Basispreis um 1360 Euro auf 20 350 Euro.
DATEN
ANTRIEB
Reihenvierzylinder-Dieselmotor, vorne quer, zwei Ventile pro Zylinder, Turbo, DI, Zahnriemen, SCR-Katalysator
Hubraum 1499 cm3
Leistung 96 kW/130 PS
bei Drehzahl 3750/min
max. Drehmoment 300 Nm
bei Drehzahl 1750/min
Vorderradantrieb
Sechsganggetriebe
KAROSSERIE
Länge 4477 mm
Breite 1856 mm
Höhe 1609 mm
Radstand 2675 mm
Tankinhalt 53 Liter
Kofferraum 514–1652 Liter
Leergewicht 1435 kg
Zuladung 560 kg
Anhängelast
ungebremst/gebr. 600/1500 kg
Serienbereifung 215/70 R 16 V
FAHRLEISTUNGEN
0–100 km/h 10,9 s
Höchstgeschwindigkeit 192 km/h
Normverbrauch 4,1 Liter D
CO2-Ausstoß 108 g/km
FAZIT
Der kleine Diesel ist stark genug und bleibt bezahlbar – ein guter Ersatz für den alten 1.6er.