Mit G-Vectoring-Control liegt der geliftete Mazda6 jetzt noch stabiler in Kurven, aber auch der Rest hat an Kompetenz zugelegt. An Schönheit sowieso.
Im Dienste des Wedelns
Mazda6 Sport Combi G192 Takumi Plus
Begeisternd ist diese unaufgeregte Selbstverständlichkeit, mit der Mazda ein bestes Auto der Welt auf die Räder stellt: sportlicher Schnitt, aber groß beim Drinsitzen und im Kofferraum; mehrheitsfähiges Design, aber mit Anlenkpunkten ästhetischen Interesses; dynamische Auslegung, aber in aller Wohnlichkeit, die jetzt nochmals zugenommen hat.
Denn die letzte Überarbeitung des Mazda6 fand vor allem innen statt, und freilich tut sich die Topausstattung, Takumi, mit Leder, Holzdekor, umnähtem Armaturenbrett am leichtesten, auch Schiebedach und Navi sind aufpreisfrei dabei, das Head-up-Display kennt jetzt Farben, der Bremsassistent erkennt auch Fußgänger, die Verkehrszeichenerkennung ist überhaupt neu.
Beispielgebend auch die hohe Zahl von Zierleisten und -emblemen – eines davon ziert sogar die Gummimatte des Kofferraums, nur die kurzen Zierleisten in den vorderen Rückenlehnen wirken beim ersten Hinschauen etwas schmerzhaft. Beim Hinsetzen spürt man aber nichts, sofort gewinnt der perfekt ausbalancierte Komfort, und er begleitet auch lange Fahrten lückenlos: Verbindliche Präzision, aber sanft serviert.
Genau so. Ein Interieur, dem nichts Wohnliches fehlt, Funktionales auch nicht. Beim Design gab’s ohnedies nichts zu entstauben.
SHORTCUT
Was wir mögen
Gediegenheit, Perfektion, gutes Design, technische Kompetenz. Gibt es hier alles, aber uneitel.
Was uns fehlt
Allradantrieb mit dem stärksten Benziner. Ist aber Nörgeln auf hohem Niveau.
Was uns überrascht
Dass man dem Mazda6 im Schatten des Passat oft übersieht.
Perfekt, wenn …
… es doch kein Passat sein soll.
Die Konkurrenz
VW Passat, Ford Mondeo, Hyundai i40, Kia Optima, Opel Insignia, Peugeot 508, Renault Talisman, Skoda Octavia/Superb.
Dazu passen der jetzt nochmals gedämpfte Geräuschpegel, die gefühlvolle 6-Gang-Automatik und natürlich die 192 PS des 2,5-l-Benziners. Der trägt jetzt Dämpfungselemente im Inneren der Kolbenbolzen, von der Marketingabteilung Natural Sound Smoother getauft. Bei aller Dynamik weckt der Mazda6 auch bei hohen Geschwindigkeiten den Eindruck, einfach souverän dahinzugleiten. So stressfrei erreichte man in der Mittelklasse bislang kaum tief illegale Tempozonen.
Das logische Heck. Nur der Vollständigkeit halber sein die Mazda6-Limousine erwähnt. Der Kombi ist kürzer, aber deutlich geräumiger.
Stressreduzierend arbeitet auch Mazdas G-Vectoring-Control GVC: Die Fahrdynamik- regelung wirkt allerdings nicht über die Bremsen, sondern per Motorsteuerung – nur so viel Drehmoment wird losgeschickt, wie der momentanen Fahrsituation zuträglich ist. Also meistens ohne Limit, bei Lastwechseln aber kappt GVC die Spitzen. Noch souveräner wirkt G-Vectoring-Control bei den Allradlern mit ihren 27 Sensoren zum Abtasten aller Fahrzustände, der stärkste Benziner allerdings ist nur mit Frontantrieb zu haben.
DATEN Mazda6 Sport Combi G192 Takumi Plus
Preis € 44.990,– (NoVA 13 %)
Basispreis € 36.390,– (G145 Attr.)
Steuer jährlich € 928,44
Motor, Antrieb Vierzylinder-DI-Benzinmotor (2488 ccm) 6-Gang-Automatik, Frontantrieb.
Leistung/Drehmoment 141 kW (192 PS)/5700/min, 256 Nm/3250/min.
Fahrleistungen 0–100 km/h 7,9 sec, Spitze 220 km/h, Normverbrauch/ CO2 8,6/5,1/6,4 l/100 km/150 g/km. Testverbrauch 7,7l/100 km.
Dimensionen 5 Sitze, L/B/H 4805/1840/1475 mm, Tank 62,5 l, Kofferraum 522–1648 l. Räder 225/45 R 19.
Gewichte Leergewicht 1370 kg, Zuladung 695 kg, Anhängelast gebremst 1700 kg.
Sicherheit Euro NCAP *****/92/77/66/81 % (2013)
Ausstattung Zweizonen-Klimaautomatik, Schiebedach, Dachreling, Head-up-Display mit Frontscheibenprojektion, Navigation, LED-Scheinwerfer, adaptiver Fernlichtassistent, Bose-Soundsystem, schlüsselloses Zugangssystem, adaptiver Tempomat, Einparkhilfe v./h., Rückfahrkamera mit 360°-Umgebungsmonitor, Verkehrszeichenerkennung, Spurwechselassistent mit Ausparkhilfe, Müdigkeitserkennung, Spurhalteassistent mit Lenkeingriff, Berganfahrassistent.
Extras Mica/Metallic-Lack € 570,– bis 890,–.
